licht aus, fantasie an?

zack, alles aus um 19 uhr. stromausfall. im ganzen haus. in allen umliegenden straßen. die supermärkte machen zu. in etwas über einer stunde kommt greys anatomie. m. müsste eigentlich drucken. aber nichts geht. eine hochspannungsleitung ist kaputt.
alles an was ich denken kann ist meine blöde fernsehserie und meinen laptop.

sind wir denn ohne strom so hilflos? warum lese ich nicht einfach ein buch? oder blättere zumindest in einer zeitschrift? oder genieße einfach mal die ruhe?
nein, ich überlege nur krampfhaft, ob GA irgendwann wiederholt wird.
schlimm ist das. und ich weiß das. natürlich weiß ich das. ich bin mir dessen schmerzhaft bewusst. ich will es ändern, ja, ganz dringend sogar.
ein stromausfall, etwas so radikales, kann hilfreich sein. würde ich den fernsehr auch so abschalten? ja, irgendwann bestimmt, nachts. aber ein stromausfall kommt so radikal, da hat man nicht mehr die möglichkeit zu überlegen, ob man das nun wirklich möchte. es kommt einfach und konfrontiert einen mit ruhe, stille und einem selbst. klingt überzogen? probiert es doch mal aus. alles aus. was mache ich dann? fotos einkleben, die schon seit monaten in einer schublade auf meine aufmerksamkeit warten? den staub von dem buch pusten, das ich schon so lange lesen wollte? einen spaziergang? oder einfach die stille genießen? ich erinnere mich an die spielesammlung unter dem tisch. und dann erinnere ich mich an den letzten spieleabend mit m., nur wir beide, leise musik und ein spielfeld voller bunter figuren. und da freue ich mich auf einmal auf den nächsten stromausfall.

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